Red Bull = Nervenkitzel, Edeka = Qualität, Siemens = Forschergeist. Es gibt Marken, mit denen man als Konsument sofort bestimmte Geschichten assoziiert. Doch warum ist das so? Und wie findest Du die richtige Geschichte zu Deinem Geschäft?
Storytelling ist Basis des menschlichen Denkens
Seit Jahrtausenden gibt die Menschheit ihr Wissen in Form von Geschichten weiter. Daran hat sich auch im digitalen Zeitalter nichts verändert – ganz im Gegenteil: Informationen, die in Geschichten verpackt werden, merken wir uns auch heute noch weitaus besser als bloße, aneinandergereihte Fakten. Das Geheimnis der Geschichte? Sie baut zwischen einzelnen Informationen erzählerische Brücken und füllt die Fakten somit mit Leben. Geschichten verfügen also über einen emotionalen Aspekt. Und genau dieser macht sie für uns Menschen so interessant. Gleichzeitig laden gute Geschichten aber auch dazu ein, sie anderen weiterzuerzählen.
Storytelling schafft Inspirationen
Ob potenzieller Kunde, Geschäftspartner oder Journalist, durch gutes Storytelling gibst Du Deinem Geschäft ein Gesicht und verleihst Deiner Marken positive Eigenschaften. Dies wirkt nicht nur identitätsstiftend, sondern zeigt Adressaten auch neue Sichtweisen, weckt die Sehnsucht nach bestimmten Erlebnissen oder inspiriert sie zum eigenen Handeln. Storytelling birgt folglich ein enormes Potenzial, um eine tief reichende und große Aufmerksamkeit auf Dein Geschäft zu lenken und Adressaten emotional an Deine Marke zu binden. Doch wie findest Du die passende Geschichte zu Deinem Geschäft? Und was musst bei der Konzeption Deiner Geschichte beachten?
Dein Geschäft, Deine Marke = Deine Geschichte?
Ganz so einfach ist es meistens nicht. Geschichten zu erzählen ist eine Kunst. Denn nur jene Geschichten haben Erfolg, die bestimmte Kriterien erfüllen und dabei einem festen Schema folgen:
- 1. Heldenhafte Figur als Identifikationsfläche
Nur wer sich mit der Hauptfigur einer Geschichte identifizieren kann, findet den emotionalen Zugang zum Erzählten und fühlt sich vom Thema innerlich angesprochen. Der heldenhaften Figur kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn der Adressat kann sich in sie einfühlen.
- 2. Ziel als Grundlage der Erzählung
Ein Held kann nur dann ein Held sein, wenn er ein bestimmtes Ziel verfolgt. Die Geschichte muss daher einen nachvollziehbaren Grund haben, um es überhaupt wert zu sein, sie zu erzählen.
- 3. Lösung einer Aufgabe für den Spannungsaufbau
Auf seinem Weg zum Ziel begegnet der Held Herausforderungen und überwindet dabei Schwierigkeiten. Dies ist für Adressaten spannend und führt dazu, dass sie emotional mitfiebern. Am Ende beweist der Held seine Heldenhaftigkeit, indem er die Aufgabe erfolgreich löst.
Die wichtigsten Zutaten für eine gute Geschichte liegen damit zwar auf der Hand. Doch wie kannst Du diese auf Dein Geschäft/Deine Marke übertragen? Folgende Ansätze helfen Dir bei der Definition Deiner Geschichte:
- Warum gibt es Dein Geschäft?
- Was würde ohne Dein Geschäft fehlen?
- Welches Problem löst Deine Marke?
- Welches Ziel verfolgt sie?
- Was möchte Dein Geschäft bewirken?
Die Antworten auf diese Fragen bilden die Grundlage deiner zentralen Unternehmensgeschichte. Diese kannst Du nun beliebig um weitere kleine Folgegeschichten anreichern und somit ein weitverzweigtes Netz an Geschichten rund um Deine Unternehmensstory knüpfen. Mit diesen Fragen findest Du hierfür weitere Inspirationen:
- Gibt es ein Erlebnis, das zur Gründung Deines Geschäftes geführt hat?
- Hast Du Mitarbeiter, die an außergewöhnlichen Projekten arbeiten?
- Engagiert sich Dein Geschäft für bestimmte Themen?
- Ist Dein Geschäft an herausragenden Projekten beteiligt?
Don`ts beim Storytelling
Erfolgreiches Storytelling klingt immer authentisch und passt zum Image der Marke. Vermeide daher unrealistische Geschichten, wie Helden, die die Welt retten, oder Ideen, die die gesamte Menschheit einen Schritt voranbringen. Sie können leicht überzogen oder aufgesetzt wirken. Gleichzeitig darf die Geschichte aber auch nicht zu simpel, zu kompliziert oder zu humoristisch sein. Hilfreich ist hier ein Leitmotiv, in das sich sowohl die zentrale Story als auch die kleineren Folgegeschichten harmonisch einfügen.